Meet the Pride: Diego Villalobos

Senior Test Lead bei Lionbridge Games


In dieser Ausgabe von Meet the Pride reisen wir nach Mexiko-Stadt zu Diego V., Senior Test Lead bei Lionbridge Games. Wenn er nicht gerade auf der Suche nach Fehlern ist oder sein Testteam leitet, spielt Diego gern Games, besucht kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten und probiert sich durch die lokale Küche.

Erzählen Sie uns mehr über Ihre Rolle bei Lionbridge.

Als Senior Test Lead leite ich sechs Teams aus insgesamt 220 Game-Testerinnen und Game-Testern, die in den bevorstehenden Releases unserer Kunden nach Bugs suchen. Mein Team kümmert sich um die funktionelle Qualitätssicherung (FQA), also identifizieren wir Probleme bei der Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität, damit künftige Spielerinnen und Spieler auch ein hervorragendes Spielerlebnis haben.

Ich teste nicht nur selbst Games, sondern bin auch dafür zuständig, Tests gemäß den Anforderungen unserer Kunden zu entwerfen und durchzuführen. Ich kommuniziere täglich mit ihnen, um über Ziele, Hürden und Bedenken zu sprechen und so unsere Teststrategie zu verbessern, unsere Effizienz zu erhöhen und dafür zu sorgen, dass wir unsere Arbeit korrekt dokumentieren und die Statistiken im Blick haben. Dann gebe ich die Infos an mein Team weiter, damit wir alle auf demselben Stand sind und auf dasselbe Ziel hinarbeiten.

Ich bin quasi wie eine Brücke zwischen den Entwicklern und unseren Testerinnen und Testern. Ich finde heraus, was unsere Kunden erreichen wollen, und übersetze das in einen praxisnahen Plan, dem mein Team folgen kann. Manchmal sind die Angaben von Kunden nicht unbedingt eindeutig oder sie wissen nicht, was für sie der beste Weg wäre. Also muss ich ihre Anforderungen genau analysieren, um einen zufriedenstellenden Plan zu erstellen, bevor das Projekt mein Team überhaupt erreicht. Außerdem leite ich die erforderlichen Dokumente und Nachrichten von unserem Team an die Entwickler weiter.

Zu guter Letzt kümmere ich mich um typische Manageraufgaben und schreibe beispielsweise Stunden auf, prüfe die Leistung des Teams und achte darauf, dass es meinen Testerinnen und Testern gut geht. Ich bin sehr stolz darauf, ein guter Manager zu sein, indem ich auf die Bedürfnisse meines Teams achte und ihnen Möglichkeiten gebe, sich weiterzuentwickeln.

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Position?

Da ich schon mein ganzes Leben lang Games spiele, macht es mir unglaublich viel Spaß, jeden Tag mit meinem Team zu zocken. Aber noch besser gefällt mir, dass ich zusehen kann, wie sich mein Team entwickelt. Am Anfang hatte ich Testerinnen und Tester mit ein, zwei Monaten Erfahrung, aber mittlerweile sind viele von ihnen richtig gut in ihrer Arbeit geworden und haben ihren Vertrag schon mehrfach erneuert. Ich bin dankbar, dass ich ihren Weg so sehr beeinflussen durfte und direkt miterlebe, wie sie immer besser werden.

Mir gefällt auch, dass ich das „Gesicht“ meines Teams bin und Lionbridge Games nach außen repräsentiere. Ich liebe es, mit Kunden zusammenzuarbeiten, mich mehr mit unternehmerischen Aspekten zu beschäftigen und mich in ein Unternehmen einzubringen, das mir so viel Raum zum Wachsen gibt. Eines Tages möchte ich meine eigene Zweigstelle leiten!

Wie lange sind Sie schon bei Lionbridge Games? Und wie hat sich das Unternehmen in der Zeit entwickelt?

Ich bin seit fünfeinhalb Jahren bei Lionbridge Games. Ich habe in Costa Rica als Localization Quality Assurance (LQA) Tester für Englisch und mexikanisches Spanisch angefangen. Ich wurde dann zum LQA Engineer und schließlich zum Senior LQA Engineer befördert. Danach habe ich meine Ausbildung zum Test Lead begonnen und bin Mitte 2024 schließlich nach Mexiko gezogen.

Als ich noch in Costa Rica gearbeitet habe, waren wir in einer Art experimentellen Phase. Die Lernkurve war extrem steil. Es gab viele Fehler und Kinderkrankheiten, aber man hat richtig gemerkt, wie das Büro in Costa Rica zusammen mit dem Unternehmen in Echtzeit gewachsen ist. Beide Seiten mussten eine Menge lernen.

Nachdem sich die Situation in Costa Rica stabilisiert hatte, wechselte ich nach Mexiko. Dank unserer harten Arbeit in Costa Rica konnten wir das ganze gesammelte Wissen einsetzen, um dem mexikanischen Büro beim Durchstarten zu helfen – und das ging erstaunlich schnell. Die Eingewöhnungszeit war kürzer, alles lief deutlich glatter und es war viel einfacher für uns, uns an die Standards von Lionbridge Games anzupassen.

Mit jedem neu eröffneten Büro lernen wir exponentiell dazu, sodass wir bei der Etablierung künftiger Zweigstellen mittlerweile dank unserer Erfahrung und unseres Wissens von Anfang an effizient arbeiten können.

Was begeistert Sie an Ihrer Branche am meisten?

Unsere Branche ist unfassbar schnell, sodass es immer aufregend bleibt. Vor fünf Jahren sah die Landschaft ganz anders aus. Große Projekte, die uns damals gestresst haben, sind heute ein Klacks. Früher haben wir uns über so viele Dinge den Kopf zerbrochen, an die wir uns heute gar nicht mehr erinnern. Es ist immer alles in Bewegung und die Trends ändern sich ständig. Heutzutage findet alles online statt und Streaming ist das A und O. Es gibt so viele Innovationen und so viel Wettbewerb, dass man sich immer fragen muss: „Was wird wohl das nächste große Ding?“

Wo leben Sie und was gefällt Ihnen dort am besten?

Ich bin erst seit sieben Monaten hier und habe die erste Hälfte der Zeit damit verbracht, den nötigen Papierkram zu erledigen und mich einzufinden. Aber da blieb noch genug Zeit, um mich hier umzusehen, und ich weiß jetzt schon, dass ich diese Stadt liebe. Sie ist so groß, so voller Leute – sie hat zwanzigmal so viele Einwohnerinnen und Einwohner wie mein letzter Wohnort – und so einzigartig.

Im Vergleich zu Costa Rica mag ich Mexiko-Stadt vor allem deshalb, weil es hier so anders ist. Lateinamerikanische Kulturen werden oft wie ein großer Einheitsbrei gesehen. Man wirft sie in einen Topf, als wären sie alle gleich, aber selbst ich war überrascht, wie viel ich noch lernen konnte. Mir macht es Spaß, die Stadt, die Leute und die Kultur besser kennenzulernen.

Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit?

Das überrascht jetzt vielleicht einige, aber obwohl ich auf der Arbeit Videospiele spiele, tue ich das zu Hause auch gern. Doch das ist auch nicht mein ganzes Leben. Ich liebe es, rauszugehen und die Welt um mich herum zu erleben. Ich gehe essen, feiern und kulturelle sowie historische Sehenswürdigkeiten besuchen. Besonders gefallen mir Museen – ich würde mich selbst als Geschichtsfreak bezeichnen und Mexiko ist historisch und archäologisch sehr bedeutsam.

Was sollten Touristen in dieser Region auf keinen Fall verpassen?

Das Archäologiemuseum (Museo Nacional de Antropología), den Templo Mayor und andere historische Stätten … Aber am wichtigsten ist, dass sie sich durch die mexikanische Küche probieren. Das Essen hier ist so köstlich. Im Ernst, das ist so ziemlich der Hauptgrund, warum ich hier nie wieder weg möchte.

Was ist der beste Karriereratschlag, den Sie je erhalten haben?

Der kommt von meinem Vater: Wir sind alle Menschen. Wir dürfen Fehler machen. Aber wir dürfen denselben Fehler nicht zweimal machen.


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VERFASST VON
Abigail Smathers